Montag, 8. Oktober 2012

Kinderkleidung = Kleidung für Kinder



Ein Grund dafür, dass ich gestern so fröhlich nach Hause gekommen bin, lag auch in folgender kleiner Episode begründet:

Das mittlere L sollte eine neue, gekaufte Sweatshirtjacke anziehen, weigerte sich aber strikt. Schließlich durfte er sich selber etwas aus dem Schrank holen. Es war ein Shirt, das ich mit Stickmotiven "gepimpt" hatte. Er meldete auch an, dass er - ebenso wie sein Bruder - seinen Anfangsbuchstaben im Superman - Stil auf einem Shirt haben wollte.

Vor zwei Wochen äußerte bei unserem Besuch das große C, dass es noch einmal so ein weites, längeres Trägerkleid haben wollte, wie ich es ihr schon öfter genäht habe. In Größe 134! Sie erzählte mir, dass einige in ihrer Klasse sie für eine "Tussi" hielten, weil sie solche Anziehsachen mag & auch die Farben Rosa & Pink immer noch liebt. ( Ich liebe diese Farben auch & möchte denjenigen, die einen dann gleich in eine Schublade packen, am liebsten einen Vogel zeigen...)
Ihre Schwester, das mittlere M, mopste sich das Geburtstagshirt des kleinen Bruders & trug es den ganzen Sonntag beim Besuch der Innenstadt, weil es in so bunten Farben & Mustermix daher kam.

Das kleine M stößt bei jedem Teil, das ich aus Jerseys nähe, die eine Geschichte erzählen - wie die skandinavischen oder die von Lillestoff - Entzückensschreie aus, erzählt dazu, was sie erkennt usw. Sie konnte kaum laufen, da hat sie sich aus ihrem Kleiderschrank die Sachen herausgezogen, die sie am liebsten hatte: Die Lieblingstunika mit dem "Affi" - Stoff, das blaue Sternenhemd mit der Mymaki - Katze ( die ich gerade noch einmal sticke, während ich dies schreibe, weil damit eine geschenkte, schmucklose Sweatjacke verschönt werden soll ), das Halstuch, ebenfalls mit der Katze, der Sonnenhut mit dem Fisch (und kein anderer!)

Nur das große M fiel da lange aus dem Rahmen. Aber der stand unter der Kontrolle seiner Kameraden im Kindergarten, so dass er nur "coole" Sachen anziehen durfte. Dafür läuft er jetzt verkleidet als Superman herum...

Was ich damit sagen will: Die Kinder mögen Sachen für Kinder & weniger die kleinen Ausgaben der Erwachsenenteile. Sie wollen nicht  als Abbilder der Erwachsenen herumlaufen, wie das heutzutage so oft der Fall ist, selbst in Holland, dessen wunderbare Kindermode in den 80er Jahren für mich so eine Befreiung war. Sie wollen fröhliche Farben, Bilder & Symbole oder Zeichen, die sie anregen oder mit denen sie sich identifizieren können. Und sie wissen zu schätzen, dass wir mit Liebe Sachen für sie aussuchen & selber herstellen. Wir können auch auf diesem Gebiet viel für sie tun, wenn wir uns auf die Wünsche der Kinder einlassen & sie unterstützen.

Manchmal sogar so viel, wie der Journalist Nils Pickert, der ab und an einen Rock trägt auf Wunsch seines Sohnes, der so gerne Kleider trägt:


( Wer mehr darüber wissen will, kann das hier lesen. )

Kinder brauchen Wertschätzung. Und das geht sogar mit so etwas Trivialem wie Kleidung.

;-) Astrid





5 Kommentare:

  1. Ließt sich gut!!!
    Einen schönen Blog hast du da. Gut, dass du mich gefunden hast. Jetzt schau ich auch öfter mal bei dir vorbei!

    LG Steffy

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  2. solche shirts haben wir auch...das mit dem äffchen, dem fuchs, frosch undundund :) und alle werden heiß geliebt! sogar die jungs lieben die selbstgnähten sachen sehr, sie dürfen nur nicht zu kitschig sein...mit 8 und 11 hat man so seine vorstellungen. und wenn ich die treffe, werden´s Lieblingsteile:)

    ich kann deine Enkel verstehen!

    ganz liebe grüsse
    Andrea

    ...hast du das mit der Tasche ernst gemeint? dann muss ich mal Material besorgen:)

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  3. Astrid ich knutsch dich....du sprichst mir aus dem Herzen....ich finde es auch soo schlimm wenn Kinder schon als kleine Erwachsene rumlaufen müssen nur weil die Eltern es cool finden. Meine Kinder laufen immer kunterbunt durch die Welt und finden es klasse. Meine Große ist immer superstolz wenn ich ihr etwas Neues genäht habe und sie es das erste Mal in den Kindergarten anziehen darf. Selbst meine zwei Kleinen und die sind erst 2! können schon den Unterschied erkennen ,ziehen die selbstgenähten Sachen am liebsten an und erzählen jedem "Mama macht".

    Ganz liebe Grüße
    Daniela

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    1. Liebe Daniela, die kleinste Enkelin erklärte
      Eine gute Nacht!
      Astrid auch immer, wenn sie auf ihre Anziehsachen zeigte: "Oma Krach". Inzwischen kann sie ganz deutlich "Nähmaschine" sagen & bei jedem Besuch bei mir will sie diese sehen. Sie sucht auch schon selber Stoffe aus, meist solche mit gut erkennbaren Sachen drauf.
      Meine Tochter - ihre Mama - ist übrigens auch in selbst genähten oder entworfenen Sachen von mir bis in ihre Teenagerzeit herumgelaufen.

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  4. Ja, da stimme ich Dir zu. Obwohl es mir persönlich leiber wäre, mein Sohn wäre unbunter, respektiere ich doch seine Bekleidungsvorlieben. Auch die Rosa-Phase in der Kindergartenzeit, in der am liebsten das Prinzessinnenkleid, das Tütü und die Pantöffelchen aus der Verkleidungskiste anzog und darauf bestand, mit Zöpfen in die Kita zu gehen. Es war nur eine Phase. Aber auch heute mit 8 mag er keine einfarbigen, tristen Shirts und ich mag keine Monster und Skater-Motive. Also einigen wir und auf geringelt, oder kaufen einfarbige, die dann gepimpt werden. Öfter auch mit Glitzer, das findet der junge Mann eben toll, auch wenn es mir nicht gefällt. Aber muss es ja nicht, ich muss es ja auch nicht anziehen. ;-)

    Die Gänse waren übrigens auch nicht so freundlich, sondern ziemlcih übellaunig, weil man ihnen das Wasser geklaut hatte... ;-)

    Herzlich, Katja

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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