Sonntag, 14. Juli 2013

Die Strudlhofstiege { Wien, 9. Bezirk }



Heute, am Sonntag, möchte ich meine Leser auf eine kleine ( Bilder- ) Reise nehmen zu einem reellen & literarischen Ort, den aufzusuchen ein Herzenswunsch war während unseres Wienaufenthalts Ende Juni: Die Strudlhofstiege.
































Sie ist ein architektonisches Kleinod des Jugendstils, und Stiegenanlagen an sich eine Wiener Besonderheit, um Höhenunterschiede zwischen Paralellstraßen zu überwinden ( in diesem Falle ist die Stiege allerdings die Fortsetzung der Strudelhofgasse hin zur Liechtensteinstraße  ).
































Die Stiege ist 2008/09 aufwendig saniert und restauriert und ansprechend bepflanzt worden. Doch das alles ist nicht Grund genug, sich aus der an Kulturdenkmälern überreichen Wiener Innenstadt, die den Touristen genug in Atem halten können, mit der Straßenbahn in den 9. Bezirk zu begeben.
































Vielmehr wurden wir durch ein literarisches Werk zu dieser Exkursion verlockt, einem Roman, den wir beide sowohl mit Begeisterung gelesen als auch als Hörbuch genossen haben: Heimito von Doderers "Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre", 1951 erstmals erschienen.






























































Ein Gedicht Doderers auf die Stiege ist neben einem der Brunnen auf einer Steintafel zu lesen, kann aber nichts von der Faszination wiedergeben, die das Buch auf uns ausgeübt hat. Wie gerne würde ich an dieser Stelle ein Hörbeispiel aus meinem Hörbuch geben - "Kino für die Ohren", wie es ein Kritiker charakterisierte.

So muss dieses Zitat des Anfangs des Romans als Versuch genügen, den einen oder anderen Leser neugierig zu machen und zur Lektüre zu verlocken, um sich entführen zu lassen in die unvergleichliche, bürgerliche Welt im Wien der 20er Jahre:

„Als Mary K.s Gatte noch lebte, Oskar hieß er, und sie selbst noch auf zwei sehr schönen Beinen ging (das rechte hat ihr, unweit ihrer Wohnung, am 21. September 1925 die Straßenbahn über dem Knie abgefahren) tauchte ein gewisser Doktor Negria auf, ein junger rumänischer Arzt, der hier zu Wien an der berühmten Fakultät sich fortbildete und im Allgemeinen Krankenhaus seine Jahre machte.“

( Weitere Informationen zum Inhalt & den Personen sind hier zu finden. )

































Ich hoffe, dieser Spaziergang über die Stiege hat gefallen...
Astrid

P:S: Den Weg zur Stiegen hat uns übrigens Susanne/mami-made gewiesen. Ihren Blog - den einer begeisterten Wienerin nämlich - lege ich euch sehr ans Herz...


4 Kommentare:

  1. Schöner Spaziergang! Danke fürs Mitnehmen. LG Rebekka

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  2. Oh ja, er hat sehr gefallen, nicht nur, weil ich die Strudlhofstiege nicht kannte. Es ist natürlich besonders schön, wenn man Literarisches mit den entsprechenden Orten verbinden kann. Da sieht man sicher einiges mit anderen Augen.
    LG, 'Franka'

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  3. Liebe Astrid,
    dieser - mit so viel Liebe zum Detail - ausgearbeitete Post
    ist wundervoll. Ich bin dir gern gefolgt. Nun war ich schon so
    oft in Wien - aber hier noch nie.
    Einen schönen Sonntag wünscht Dir
    Irmi

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  4. Liebe Astrid!

    Die Strudlhofstiege (das Buch) habe ich nach 20 Seiten aufgegeben. Aber vielleicht war ich damals noch zu jung. Maybe I should give it another try! Hm. Deine Bilder sind atemberaubend. Man sieht, dass dir der Ort viel gegeben hat und dass du Freude daran hast!!!
    An der Strudlhofstiege (die Stiege) fahr ich meist nur vorbei.. aber womöglich sollte ich wieder mal vorher aussteigen und dort ein Weilchen verweilen!
    Inspirierend!
    LG
    Susanne

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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