Freitag, 14. Oktober 2016

Von Raif Badawi & anderen Infos


Auch in dieser Woche habe ich keine Neuigkeiten zum Zustand des seit 1603 Tagen inhaftierten Bloggers zu bieten...
Deshalb wieder ein paar andere Einzelinformationen, die mir unter dem Stichwort "Badawi" im www. untergekommen sind:

Source
  • Ensaf Haidar war am 6. Oktober von der UN Watch bzw. der Human Rights Foundation eingeladen worden, um im Raoul Wallenberg Human Rights Centre zu sprechen. In ihrer Rede berichtete sie davon, wie sie voller Hoffnung für ihren Mann gewesen sei, als Saudi - Arabien im vergangenen Jahr in den UN Menschenrechtsrat berufen worden war. Auch die Nachricht in jüngster Zeit, dass die Regierung die Befugnisse der berüchtigten Religionspolizei "Mutawa" einsgeschränkt habe, hat ihre Hoffnung weiter befördert. Ein neues Gesetz besagt nämlich, dass die "Mutawa" nicht mehr Verdächtige jagen oder sie verhaften darf, wie es einst mit Raif geschehen ist. Ebenso die Petition der Frauen ( siehe weiter unten ) habe ihr neuen Mut gemacht. Sie forderte das United Nations Human Rights Council auf, sich zusammen mit dem Europäischen Parlament verstärkt für die Freilassung ihres Mannes einzusetzen. ( Quelle hier )

  • Der UN-Ausschuss für die Rechte der Kinder hat Ende vergangener Woche sechs Länderberichte veröffentlicht, in denen es um die Frage ging, ob die Kinderrechte in den einzelnen Staaten geschützt werden. Saudi-Arabien wird in dem Bericht aufgefordert, sofort die Todesstrafe sowie körperliche Züchtigungen für Minderjährige im Land abzuschaffen.
„Der Ausschuss ist zutiefst darüber besorgt, dass der Vertragsstaat versucht, Kinder über 15 Jahren als Erwachsene zu behandeln und diese weiterhin zum Tode verurteilt und exekutiert, für Dinge, die sie getan haben, als sie jünger als 18 Jahre alt waren. (…) Der Ausschuss ist besonders darüber besorgt, dass unter den 47 Menschen, die am 2. Januar 2016 hingerichtet wurden, mindestens vier (…) (Menschen) unter 18 Jahre alt waren.“ ( Quelle hier )

  • Die Kampagne "Saudische Frauen fordern das Ende der Vormundschaft der Männer" hat 15.000 Unterschriften sammeln können, die im Rahmen einer Petition am Königshof abgegeben wurden. Es geht darum zu erreichen, dass den saudischen Männern  als Vormünder ihrer Töchter, Frauen, Mütter das Recht genommen wird,  die Lebensführung "ihrer" Frauen alleine zu bestimmen: So kann z.B. eine ältere Frau keinen Reisepass für sich beantragen, ohne dass ihr sehr viel jüngerer Sohn als ihr Vormund zustimmt. Oder sie kann nicht aus dem Gefängnis entlassen werden, wenn sie nicht von einem männlichen Vormund abgeholt wird. Sonst kommt die Frau in ein staatliches Heim. Oder eine Frau, die die Scheidung von ihrem Mann eingereicht hat, bleibt während des Prozesses nach wie vor unter seiner Vormundschaft.
Bisher gibt es keine Reaktion des Königshauses. Allerdings hat Vizekronprinz Mohammed ibn Salman in einem Interview geäußert, dass den Frauen in Saudi-Arabien viele Rechte fehlen. ( Quelle hier )

  • Starbucks wirbt mit seiner „Diversity“- & „Race Together“-Kampagne für die Homo-Ehe und gegen das Recht auf Waffenbesitz und öffnet ihre Türen allen „Rassen“, aber offensichtlich nicht immer überall allen Geschlechtern: In Riad/Saudi-Arabien bittet Starbucks nämlich die Frauen, draußen zu bleiben und ihre Bestellung von ihrem Chauffeur aufgeben zu lassen, denn Frauen sind im Lokal nicht mehr erwünscht, seitdem die die beiden Geschlechter trennende Mauer renoviert werden muss.
Da sieht man mal wieder, wie selbst in kleinsten Dingen hehre Prinzipien dem Geschäft und der eigenen Ruhe geopfert werden!

2 Kommentare:

  1. Da fragt man sich natürlich, ob diese "hehren Prinzipien" nicht sowieso nur reines Marketing sind, angesichts dieser Inkonsequenz.
    Und es bewegt sich so gut wie gar nichts. Furchtbar!
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. Tja, abgesehen davon, dass mir diese amerikanischen Ketten sowieso zuwider sind, bleibt mir nur der Verweis auf die Rede von Michelle Obama. Was sie für die Frauen einfordert, gilt ja letztendlich auch für Menschen wie Raif Badawi und andere.
    LG
    Magdalena

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Danke, dass du dir für ein paar liebe Worte Zeit nimmst!

Ich wünsche mir allerdings nach wie vor, dass ein Name am Ende des Kommentars steht.
Da die anonymen namenlosen Kommentare zuletzt wieder zugenommen haben, hier der ausdrückliche Hinweis:

Ich werde sie ab jetzt wieder konsequent NICHT freischalten.

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